Genealogisches Archiv Kreplin

Veröffentlichungen aus den Genealogische Archiv Kreplin
(ISSN 0936-8914)
Herausgeber: Klaus-Dieter Kreplin, zum Nordhang 5, D-58313 Herdecke
©11.2005 Klaus-Dieter Kreplin


Band 3:
Bütower Gedenkbuch. Zur Erinnerung an die Toten des 2. Weltkrieges (1939-45) und der direkten Folgen. In Zusammenarbeit mit dem Heimatkreis Bütow bearbeitet und  herausgegeben von Klaus-Dieter Kreplin. Herdecke 2003..
(ISBN 3-938773-01-4)





Beschreibung deutsch (Aus dem Geleitwort)

In Deutschland war es Tradition, den in einem Krieg Gestorbenen Gedenktafeln mit dem Namen der Toten in den einzelnen Heimatorten aufzustellen. Damit blieben ihre Name auch in ihrem Heimatort im öffentlichen Bewußtsein präsent - Teil seiner Geschichte wie die auf den heimischen Friedhöfen beerdigten.  Diese in den Freiheitskriegen gegen Napoleon begonnene Tradition bezog sich - zumindest für Pommern - immer nur auf Söhne der Heimat, die auf  fremdem Boden gefallen waren,  daher der Name "Heldengedenktafeln" und ähnlich.

 Im 2. Weltkrieg wurde alles anders, es starben etwa gleich viel Soldaten wie Zivilisten. Der Krieg spielte sich nicht nur in der Ferne ab, sondern zum Schluß auch in der Heimat Bütow, und während der 1945 einsetzenden Flucht und Vertreibung sind viele der zivilen Einwohner auch "unterwegs" gestorben, haben gar kein ordentliches Grab bekommen. Vergessen werden sollen auch nicht diejenigen Einwohner von Stadt und Kreis Bütow, die in Gefängnissen, Lagern und in der Verschleppung starben - beginnend mit den zu Polen neigenden kaschubischen Einwohnern, von denen einige bereits ab 1939 in deutsche Gefängnisse und Konzentrationslager kamen und dort starben, über die jüdischen Mitbewohner bis zu den 1945 in russische und polnische Gefängnisse und Lager gekommenen und dann dort verstorbenen Zivilisten und Soldaten: Aus heutiger Sicht, dem historischen Rückblick des 21. Jahrhunderts, sind sie alle Tote des mit dem Überfall auf Polen am 1.September 1939 begonnenen und mit der deutschen Kapitulation 7. Mai 1945 endenden Weltkrieges und seiner direkten Folgen: Im Tode sind alle gleich!

 Dem anonymen Tod folgten die ehrenden aber anonymen Gedenksteine für die Toten der früheren deutschen Bewohner - wie sollte es auch anders sein bei der Menge der Toten, ca. 1/7 der früheren Bevölkerung! Und daß ihre Aufstellung überhaupt möglich wurde, dafür sind wir dankbar. Das hier vorgelegte Gedenkbuch soll nun diese Toten aus der Anonymität herausreißen, soweit das möglich ist. Im Zeichen der Verständigung erscheint es aber nicht sinnvoll, sich auf die Toten der ehemals deutschen Bewohner zu beschränken - sind doch nicht wenige ehedem deutsche später polnische Bürger geworden. Auch die ermordeten jüdischen und die als Oppositionelle zum Deutschen Reich gestorbenen Einwohner wurden mit aufgenommen, soweit Informationen verfügbar waren.

 Grundlage des Gedenkbuches ist ein in der Bütower Heimatstube in Frankenberg/Eder vorhandenes Verzeichnis, erweitert und ergänzt durch die Besucher der Heimattreffen und für die Veröffentlichung  um weitere inzwischen verfügbare Angaben. Wer dieses Verzeichnis ursprünglich erstellt hat ließ sich nicht feststellen, aber verschiedene Angaben lassen auf eine Entstehungszeit um 1970 schließen. Es ist den Herausgebern bewußt, daß dieses Verzeichnis Lücken enthält und in Einzelfällen wohl auch fehlerhaft Angaben. Auch ist für viele als "vermißt" gemeldete heute vielleicht eine genauere Angabe verfügbar. Zudem sind die Angaben des Bevölkerungsteils, der für Polen optierte, sehr lückenhaft. So soll diese Veröffentlichung zugleich ein Aufruf an alle Bütower sein, ehemalige und heutige, gemeinsam unserer Toten zu gedenken und durch Fortschreibung dieses Gedenkbuches sie aus der Vergessenheit zu entreißen, im Rahmen einer gemeinsamen europäischen Zukunft ihre Namen auch für kommende Generationen zu bewahren und mahnend an die Fehler der Vergangenheit zu erinnern.

Inhalt: 

Geleitwort

1

Inhalt

3

Hintergründe und Übersicht

5

 

Die Bevölkerung des Kreises Bütow im Kriege

6

 

Umstände des Todes -  Sterben in vielfacher Form

8

 

Dokumente und Material zum Jahr 1945

10

 

Das Zusammentreffen der deutschen Flüchtlinge mit den russischen Truppen (Hansjoachim Falk)

10

 

Die Situation in Polen nach Kriegsende

13

 

Der Kreis Bütow bei Kriegsende (Auswertung nach Erlebnisberichten)

15

 

Das Kriegsende in Bütow (Walther Paffrath)

17

 

Quellen

23

 

Archivalien

23

 

Literatur

24

Die Toten

26

 

Tote der kaschubisch-polnischen Opposition

26

 

Tote der Einwohner jüdischen Glaubens

27

 

Tote der Stadt Bütow

28

 

Tote der Dörfer

71

Namensregister

160


Korrekturen, die sich nach dem Druck ergeben haben, finden sich hier:



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Siehe auch:


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                     siehe auch: http://studienstelleog.de
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